Das Dōjō wird von Johannes Unzan Fabian geleitet, vertreten durch Jeannette Jirō Belter und Matthias Shinyū Ehrhardt. Diese älteren Schüler stehen in enger Verbindung zu Zenmeister Thomas Kairyū.
Das Dōjō wurde 1996 von Günter Kandō Ohlig in der Berufsgenossenschaft Gustav-Adolf-Str. gegründet und gehört zur Zen-Vereinigung Deutschland e.V., deren Präsident L. Tenryū Rōshi ist. Seit dem Umzug 2010 befindet sich das neue Dōjō in der Alten Handelsschule in der Gießerstr.
Im Dōjō (wörtl. “Ort der Übung des Weges”) treffen wir uns zur regelmäßigen wöchentlichen Zazen-Praxis; außerdem finden hier unter der Leitung von Th. Kairyū Wochenend-Sesshin (intensive Zeit der Zazen-Praxis) und andere Treffen statt. Das Dōjō organisiert auch Sesshin außerhalb von Leipzig. Dort kann man sich jenseits der städtischen Geschäftigkeit ungestört der Zen-Praxis widmen.
Unser Zen-Dōjō steht allen Menschen offen, unabhängig von Religion, Herkunft, Alter, Geschlecht etc. Jeder ist herzlich willkommen, der bereit ist, sich auf unsere Praxis – den großen Weg – einzulassen.
Falls Du unsere Zen-Praxis kennenlernen möchtest, komme bitte zunächst zu einer Einführung, bei der wir Dir die Art und Weise zeigen, wie man Zazen übt (Körperhaltung, Atmung, geistige Haltung). Der Beitrag für die Einführung inkl. Zazen beträgt aktuell 10,- Euro. Nach der Einführung nimmst Du am regulären Zazen teil.
Normalerweise werden zwei Runden Zazen von etwa 40 Minuten Dauer praktiziert. Dazwischen gibt es etwa 10 Minuten Kinhin (Geh-Meditation). Abschließend folgt noch eine kurze Zeremonie. Meistens rezitieren wir das Hannya Shingyō (Herz-Sutra).
Nach der Einführung kannst Du bei Interesse als „Gast“ an den wöchentlichen Zazen teilnehmen (Beitrag derzeit 7,50 Euro je Teilnahme). Für “Mitglieder” beträgt der aktuelle Monatsbeitrag mindestens 45,00 Euro. Eine “Fördermitgliedschaft” mit einem regelmäßigen Spendenbeitrag Deiner Wahl ist möglich und sehr willkommen. Die Einnahmen verwenden wir ausschließlich für unsere Zen-Praxis.
Das Zen-Dōjō als Treffpunkt für die regelmäßige, alltägliche Zazen-Praxis spielt eine sehr wichtige Rolle in unserem Weg. Im Gegensatz zu klösterlicher Praxis stehen wir alle mitten im gesellschaftlichen Leben und gehen z.B. einem Beruf nach. Diejenigen, die regelmäßig das Dōjō und die Sesshin besuchen formen eine “Sangha” – die Gemeinschaft der Weg-Praktizierenden. Die gemeinsame Praxis in der Sangha zusammen mit der Unterweisung durch einen authentischen Lehrer bildet das traditionelle Fundament dieses wunderbaren Weges.
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Begriffe
Sesshin: Intensives Praxis-Wochenende mit Schwerpunkt Zazen; i.d.R. gibt es etwa 4 x Zazen pro Tag sowie die Mahlzeiten morgens und mittags in Zazen.
Studienwochenende: Intensives Praxis-Wochenende mit Schwerpunkt Training, Vortrag und Beisammensein / Austausch.
Praxistage: etwa mehrere Tage intensiver Zen-Praxis, angelehnt an die traditionelle Übungsperiode in den japanischen Zen-Klöstern (Angō)
Ordination: Jukai (“kleine” / “Bodhisattva-” Ordination); man wird Schüler / Schülerin eines Zenmeisters und erhält einen Zen-Namen; hier liegt der Schwerpunkt auf der Praxis des Weges innerhalb der sozialen Welt. Man trägt einen Kimono und ein Rakusu (kleines Kesa), der Kopf wird nicht rasiert. | Tokudo (Mönchs- / Nonnen-Ordination); man wird Schüler / Schülerin eines Zenmeisters und erhält einen Zen-Namen; hier liegt der Schwerpunkt ebenfalls auf der Praxis des Weges innerhalb der sozialen Welt, aber die ganze Lebensführung wird auf Zazen gegründet; wenn die Umstände es zulassen, rasiert man sich den Kopf; außerdem trägt man die offizielle Robe (Kolomo [trad. Mönchsgewand] und großes Kesa).